Willkommen in der Frieselhornhöhle!


Wer in seiner Kindheit den Märchen seiner Großeltern gelauscht hat, der wird sich an die klassischen Fabelwesen erinnern: Einhörner, Feen, Zwerge und Kobolde. Mystische Wesen des Märchenwaldes, welche auch aus modernen Erzählungen nicht mehr wegzudenken sind. So zahlreich und unterschiedlich sind ihre Geschichten, dass jegliches Geheimnis über sie gelüftet scheint. Das Internet hält längst ausführlichste Steckbriefe über sie bereit, sodass ein neugieriger Leser schnell jede noch so kleine Eigenheit der einst geheimnisumwobenen Kreaturen zu ergründen vermag. Weniger populäre Märchengestalten geraten dagegen mehr und mehr in Vergessenheit, und mit ihnen ihre Geheimnisse. 

 

Manche Wesen sind allerdings so selten und versteckt, dass ihre Existenz bis Heute verborgen bleibt. Keine Geschichte erzählt von ihrer Magie, kein Lied besingt ihre Weisheit. Wie viele dieser verborgenen Fabelwesen mag es geben, und wie mögen sie wohl aussehen?

 

Mit der Enthüllung des Frieselhorns im Juni des Jahres 2024 erhalten wir einen atemberaubenden Einblick in das Leben eines bisher gänzlich unbekannten Fabelwesens. Lassen Sie sich von den Berichten um seine mysteriöse Physis, seinen magischen Lebenszyklus sowie seine bemerkenswerte Soziologie verzaubern und entdecken Sie mit uns:

 

Das Frieselhorn!



Über das Frieselhorn

Die Namensgebung des Frieselhorns geht auf sein Äußeres zurück: die kleinen Wesen vereinen in sich die schlanke und wendige Statur der Frettchen und Wiesel mit der anmutigen Eleganz eines Einhorns. Während das Fell seines beweglichen Körpers in sanften Pastelltönen schimmert, ziert seine Stirn ein prächtiges gewundenes Horn.

 


Gesehen wurde es bisher nur vereinzelt in den tiefsten Wäldern und zauberhaftesten Lichtungen. So schnell und flink gleitet es durch das Unterholz, dass ein unwissender Beobachter meist nichts als ein flüchtiges Glitzern vernimmt, was vermutlich seine häufige Verwechslung mit der gemeinen Waldfee erklärt.

 

Es ist zu vermuten, dass das Frieselhorn in seiner Funkton als flinker und kluger Beschützer die Balance der Natur behütet. Gerüchte, dass es an seinem Erscheinungsort Glück und Harmonie bringen soll, sind bisher nicht bestätigt, zeigen aber, dass Ihm magische Fähigkeiten und Naturheilkräfte zugesagt werden.


Behausung.


Nur wenige Sichtungen der versteckten Frieselhornbauten konnten je bestätigt werden. Diesen zufolge sind es vor allem natürliche Höhlen oder Überreste alter Baumstümpfe, die dem Frieselhorn als Behausung dienen. Wenn einmal entdeckt verrät die Zier aus leuchtenden Pilzen und bunten magischen Blumen das Versteck. Auch wenn das Innere eines solchen Baus bisher vor neugierigen Blicken verborgen blieb, so geht man davon aus, dass die pflegsamen Kreaturen diese mit allerlei natürlichen Materialien wie beispielsweise Moos, Federn oder weichen Blättern auskleiden um es sich dort gemütlich zu machen.


Interessant ist, dass das Frieselhorn seinen Bau meist in der Nähe verborgener Waldteiche oder strahlender Lichtungen errichtet. Die Verbindung zu diesen von Leben erfüllten zauberhaften Orten legt eine außerordentliche Verbundenheit des Frieselhorns zur Natur und ihrer schier magischen Harmonie nahe.


Nahrung.

Über die Ernährung des Frieselhorns kann nur spekuliert werden. Seine Rolle als Beschützer des natürlichen Gleichgewichts lässt vermuten, dass es sich vorallem von den reichen nachwachsenden Schätzen des Waldes versorgt, wie beispielsweise Beeren, Blätter und Pilze.

 

Einzelberichten zufolge soll es bei dem Verspeisen magischer leuchtender Blüten beobachtet worden sein. Es wird vermutet, dass das Frieselhorn so sein magisches Glänzen erhält und erneuert.



Sozialverhalten.

A.T. schreibt in ihrer "Enzyklopedaia Gedaia" über das Sozialverhalten des Frieselhorns und enthüllt so erstmals die faszinierende Familienstruktur dieser geheimnisvollen Kreatur:

 

"Das Frieselhorn ist ein absolut treues und soziales Wesen. Am wohlsten fühlt es sich in der Gesellschaft seiner Sippe, welche meist aus eng verbundenen Familienmitgliedern und Gefährten besteht. Eine solche Sippe hält meist ein Leben lang zusammen unt teilt eine tiefe Zusammengehörigkeit. 




Innerhalb der Sippen nimmt jedes Frieselhorn eine eigene spezialisierte Rolle ein, welche seiner Natur entspricht und dem Gemeinwohl der Gruppe dienen soll. So gibt es beispielsweise wachsame Beschützer, geschickte Sammler oder findige Kundschafter. Besonders selten und hoch angesehen sind dabei jene Frieselhörner, die das alte Wissen und die Geschichten der Gemeinschaft bewahren und weitergeben und "Hüter der Weisheit" genannt werden. Ihre Erzählungen weisen den Weg in eine beständige Zukunft, welche das harmonische Gleichgewicht der Natur wahrt.

 

Neben seiner Sippe umgibt sich das Frieselhörner mit den sanftmütigsten und friedlichsten Waldbewohnern, denen es als Freund zur Seite steht und mit denen es teilweise starke Allianzen eingeht. Auf diese Weise hütet es die magische Natur und verteidigt seine Schützlinge vor Feinden des Märchenwaldes."

 

Besonderen Wiedererkennungswert bieten die charakteristischen Ruflaute des Frieselhorns. Es wird von melodischen Rufen und Schnurrlauten berichtet, welche in knappen Stößen durch das Unterholz schmettern. Mit etwas Glück wird das geschulte Ohr Zeuge eines Sammelruflautes, welcher für jede Sippe einzigartig ist und somit ein unverwechselbares Erkennungsmerkmal darstellt.


Lebenszyklus.

Die wundersamen Lebensphasen des Frieselhorns sind ein Mysterium, welches kaum überliefert ist. Folgender Auszug stammt aus der Abschrift einer undatierten Täfelung und ist einer der wenigen Hinweise auf diesen wenig bekannten Aspekt des magischen Fabelwesens: 


**Die Geburt des Lichts**:

Im Sternenlicht, das nächtlich grüßt, Geboren wird ein Funkel süß. Im weichen Moos, im grünen Schoß, Bringt magisch Licht die Welt ins Los.

Es leuchtet zart, wie Nebel fein, Ein Zeichen, dass die Wälder rein. Die Alten flüstern still und lind: „Ein Frieselhorn ward heut’ ein Kind.“


**Die Jugend der Funkelchen**

Wie Knospen zart, das Horn erblüht, Ein Funkeln, das vom Leben glüht. In Bauten, heimlich und versteckt, Von Alten sorgsam wohl bedeckt.

Sie lehren Nahrung, Schutz und Klang, Die sanften Töne, hellen Sang. So wächst heran in stillem schimmer, Das Funkelchen, so ward es immer.




**Die Blüte des Lebens**:

Die Jahre tragen Mut und Kraft, Das Horn nun Glanz und Zauber schafft. In voller Pracht, ein Wesen licht, Mit Weisheit strahlt sein Angesicht.

Es schützt die Sippe, heilt das Leid, Wahrt Harmonie in Dunkelheit. Das Horn nun stolz in starker Macht, ein Frieselhorn, des Waldes Wacht.



**Das goldene Alter**:

Ein golden Schimmer wird zur Kron, Das Leben ruht auf stillem Thron. Es lauscht dem Flüstern tief der Welt, Das Gleichgewicht, das ewig hält.

Ein Wächter still, ein Freund dem Wald, sein weiser Rat gibt festen halt. Im Kreis der Zeit, in Ehr’ und Ruh’, geht's langsam auf den Abschied zu.



**Der Abschied im Licht**:

Doch endet nicht des Lebens Pracht, Ein Lichtstrahl grüßt die letzte Nacht. Im Wurzelnetz wird’s Leben neu, Verwoben tief, in ew’ger Treu.

Die Wälder flüstern leise fort, Vom Frieselhorn, in seinem Hort. Ein Funkeln bleibt, ein Segen rein, der Zauber der Natur kehrt heim.